Die letzte Station in Kambodscha war Kampot. Von Sihanoukville fuhren wir mit dem Zug hierher, um unsere Rundreise gemütlich abzuschließen. Kampot ist bekannt für Pfeffer. Davon haben wir nicht viel mitbekommen. Warum Kampot trotzdem schön war und was man da so machen kann erzähle ich euch in diesem Beitrag.

Nach einigen wunderschönen Tagen auf Koh Rong Samloem und einer Nacht in Sihanoukville ging es ganz in der Früh mit dem Zug weiter. Kambodscha hat aktuell nur eine aktive Bahnstrecke (und die Züge fahren auch nur am und um das Wochenende) und die wollte ich probieren. Zugfahren in Sri Lanka war ein Mega Erlebnis, ich wollte wissen wie das hier ist. Eine kurze Übersicht zu allen Verkehrsmitteln habe ich euch hier schon gegeben)

Blick über die Stadt Kampot oder zumindest ein Teil davon

Zugfahren in Kambodscha

Informationen zum Zug findet man nur wenige. Den Fahrplan gibt es online, aber davon abgesehen hatte ich das Gefühl alle fahren hier mit dem Bus, weil es einfach und bequem ist und keiner interessiert sich für den Zug. Dabei würde ich euch unbedingt empfehlen den Zug zu nehmen! Die Strecke geht bis nach Phnom Penh, auch wenn wir schon in Kampot wieder ausgestiegen sind.

In Sihanoukville fährt der Zug sehr früh morgens ab, also hatten wir schon am Abend einen Tuk Tuk Fahrer engagiert der uns rechtzeitig abholen sollte. Und, schon wie alle male zuvor, hat es einwandfrei funktioniert. Der Fahrer war zur verabredeten Zeit da. Hier hat mich Kambodscha wirklich mehrfach sehr positiv überrascht. Zuverlässig waren alle!

Nach meiner vorhergehenden Recherche hatte ich befürchtet der Zug könnte ausverkauft sein, aber ich habe nach noch viel mehr suchen eine Nummer gefunden und am Bahnhof angerufen. Es reichte in unserem Fall völlig die Tickets einfach vor Ort zu kaufen. An einem Tisch mitten in einer riesigen Halle. Mehr ist der Bahnhof wirklich nicht.

Am Bahnhof noch schnell irgendwas (?) zum Frühstück organisiert und los ging die Fahrt. Wir waren beinahe alleine im Zug, hatten also massig Platz. Klimatisiert war er auch. Die Bahnhöfe liegen meist leider eher außerhalb, so dass man immer ein Taxi braucht um hin und wieder wegzukommen, aber davon abgesehen war Zugfahren sehr viel entspannter als Busfahren (leider nicht für meine Begleitung, daher ging es für uns von Kampot wieder mit dem Bus weiter).

Ich würde euch also sehr ans Herz legen die ganze Strecke bis Phnom Penh mit dem Zug zu absolvieren, wenn euch das keine Übelkeit beschert!

Im kambodschanischen Zug 🙂

Kampot und seine Umgebung

In Kampot stand eins ganz klar auf dem Programm: Rollerfahren. Und Pfeffer. Beim einen hatten wir Glück, beim anderen nicht. Wir waren am sogenannten „Victory Day“ in Kampot. Farm Link, wo es eigentlich einiges über Pfeffer und dessen Herstellung zu sehen gegeben hätte war daher geschlossen. Wie es mit den umliegenden Pfeffer Plantagen aussah haben wir dann nicht mehr geschaut, eine Niederlage reichte und es war auch nicht mehr so viel Zeit, da wir nur eine Nacht hier blieben. Kampot ist also theoretisch berühmt für seinen Pfeffer, ich habe auch Kampot Pfeffer mit nach Hause gebracht, aber mehr kann ich dazu nicht sagen.

Farm Link – wo wir leider, wie auf dem Bild zu sehen, vor verschlossenen Türen standen. Theoretisch bekommt man hier Informationen zum Pfefferanbau.

Wir waren da, wo der Pfeffer wächst. Zumindest kurz. Und man kann dort auch richtig gemütlich irgendwo im Cafe sitzen und Bananen-Erdnuss-Shakes trinken. Total lecker! (Und wie bereits erwähnt seitdem mehrfach zuhause kopiert).

Aber direkt nach unserer Ankunft hatten wir uns erstmal einen Roller organisiert. So oft hatte ich davon gelesen, dass man unbedingt mit einem Roller in den Bokor National Park fahren müsste. Ganz ehrlich: den Park an sich kann man sich sparen. Ich weiß nicht wirklich was es hier zu sehen geben soll. Aber der Weg dahin und den Berg hinauf war klasse! Uns begegneten zig Motorrad-Fahrer und sogar mit dem Roller machte es Spaß die gewundenen Straßen entlang zu fahren. Der Park ist nicht unbedingt spannend, aber wie sagt man so schön, der Weg ist das Ziel. Ich fahre gerne Motorrad und fand daher unseren Tag mit dem Roller auch sehr schön. Wir hatten viel Spaß und wahrscheinlich ist die Aussicht von da oben sehr schön. Wie gesagt man fährt ein gutes Stück hinauf in die Berge und kann bis zum Meer sehen. Wir sahen leider nur Wolken.

Achtung! Unbedingt vor der Rollerfahrt eincremen. Wir haben das nicht gemacht und vor lauter Fahrtwind nicht gemerkt wie sehr die Sonne doch runter brennt, trotz Wolken. Meine Haut hat selten so unangenehm gespannt…

Das Highlight der Tour war unser Besuch im buddhistischen Tempel „Sampov Pram Pagoda“. Auch sehr idyllisch auf dem Berg gelegen. Mehr als nur ein Tempel, eine schöne kleine Anlage. An diesem Tag waren hier zig Leute. Vermutlich die positive Kehrseite des Victory Day. Es gab eine tolle Zeremonie die wir beobachten konnten und buntes, fröhliches Treiben in das wir eintauchen konnten. 

Hier Aussicht vom Hügel runter und übers Meer einfügen. Leider gab es an diesem Tag keine Aussicht für uns im Bokor Hill National Park.

kleiner Blick auf die viel größere Anlage der Sampov Pram Pagoda

Zurück in Kampot stürzten wir uns am Abend stürzten ins Getümmel auf einem kleinen Markt und probierten von all den Dingen die es da so zu Essen gab, von denen keiner wusste was es eigentlich so genau ist. Der Markt war wirklich ein Erlebnis. Die Leute super freundlich, die Musik super laut und schrill (wie macht man das nur, wenn man den ganzen Tag hier arbeitet) und alles super lecker. Ich liebe solche Märkte und Essen aus Straßenwägen. Ich habe hier übrigens noch nie was schlechtes erwischt.

Nach einer Nacht und eineinhalb Tagen ging es für uns mit dem Bus weiter.

 

Zum Abschluss: die zwei Rapunzels die gemeinsam auf Tour waren: Sabrina und Nessa.

Das Ende: zurück nach Phnom Penh

Hier schließt sich der Kreis. Mein erster Bericht handelte von Phnom Penh und genau hier waren wir nun wieder. Es fühlte sich schon ein bisschen an wie heim kommen. Hier kannten wir uns schon aus, hier in dieser Stadt fühlten wir uns wohl. Obwohl wir beim ersten Mal mitten im Rotlichviertel gelandet waren und auch diesmal das Hotel in eigentlich keiner so guten Gegend war (nur in Nähe zu den Märkten und in strategisch guter Lage zum Flughafen) fühlten wir uns wohl. Eine sympathische Großstadt in der wir unseren letzten Tag verbrachten bevor es spät abends zum Flughafen ging. Die Stadt in der am letzten Tag noch alles lief wie am Schnürchen, so dass der Abschied doppelt schwer war. Ein letztes Mal gab es die heiß geliebten frittierten Bananen (von einem lieben alten Ehepaar, völlig überraschend in irgend einer Seitenstraße) und auch das letzte gesuchte Mitbringsel fanden wir noch – Jasmintee. Für wenige Cent irgendwo auf dem Markt. Den gibt es nämlich immer und überall und steht für mich einfach für Kambodscha, für unsere Reise.

Jetzt kann ich zuhause sitzen, ein Räucherstäbchen anzünden, Jasmintee genießen und mich ein bisschen wie im Urlaub fühlen.

Danke Kambodscha, dass du so freundlich zu uns warst!