Wenn einem das Wetter einen Streich spielt und man zwar auf einen Mittelalter Markt will, aber überhaupt nicht weiß was man anziehen soll, dann muss zumindest die Frisur sitzen. Für meinen ersten Besuch der Ritterspiele Ehrenberg sollte es wieder etwas besonderes sein, das aber deutlich schneller gehen sollte als die zuletzt gezeigte Ausartung mit einem Fünfer mit Lacebraids und Akzentzöpfen und Perlen und und und…

Anleitung

Wer beim letzten Zopf vielleicht noch gedacht hat, dafür hab ich kein Talent oder zu wenig Haar – das heute sollte machbar sein. Und im Zweifelsfall kann man auch die Frisur noch weiter „Downgraden“ im Schwierigkeitsgrad indem man Fünfer durch Dreier ersetzt. Also was hab ich da gemacht?

  • Zuerst drei Akzentzöpfe gemacht. Um Zeit zu sparen (und auch um die Schwierigkeit zu senken) ganz ohne irgendwelche französischen Anteile. Haare an der entsprechenden Stelle abgeteilt und dann geflochtem. Um ein bisschen die Optik der kleinen, seitlichen Lacebraids von der letzten Frisur zu imitieren habe ich die zwei Zöpfe auf der rechten Seite aus eher länglichen Partien übereinander gemacht und stramm nach hinten geflochten. Geht dreimal so schnell und sieht beinahe genauso aus.
  • Dann einen Fünfer geflochten. Nicht französisch, sondern direkt im Nacken, da ich ihn so auch sehr gerne mag.
  • Jetzt fädel ich die Akzentzöpfe Stück für Stück über und durch den Fünfer. Dabei fädel ich immer wieder solche Perlen auf
  • Zöpfe möglichst nur auf der Oberseite entlang fädeln, damit sie nicht zu schnell zu Ende gehen. Ihr könnt auch mal zwei Zöpfe durch eine Perle fädeln, so entsteht eine tolle „Kreuzung“.
  • Wenn sie dann aber ihrem Ende zugehen binde ich zwei auf der Rückseite mit einem kleinen Silikongummi zusammen. Sieht man von vorne nicht und gibt mir die Sicherheit, dass garantiert nichts raus fällt oder auf geht.
  • Jetzt löse ich die letzten paar cm des Hauptzopfes wieder und flechte die Enden der kleinen Zöpfe mit ein. So stehen die nicht irgendwo raus.
  • Tadaaaa, fertig.

Ritterspiele Ehrenberg

Der Tag an dem ich dort war war wirklich verrückt. Das Wetter war den ganzen Tag schlecht – nass und kalt. Daher war ich unsicher, ob ich wirklich in Gewandung gehen würde. Als ich mit den Haaren fertig war ging ich also „normal“ gekleidet nach draußen, um die Fotos zu machen. Und auf einmal kam die Sonne raus. Und es war richtig warm. In allerletzter Sekunde zog ich mich also nochmal um – jetzt mit dem bekannten Rock und einem schwarzen Shirt (um mich leichter mit vielen Lagen warm zu halten) Hat dann nur noch für ein schnelles Handyfoto gereicht.

Zusätzlich habe ich das Auto vollgepackt mit noch mehr Lagen, um mich warm zu halten. Am Ort der Bestimmung angekommen habe ich alle davon angezogen, denn vom warmen Wetter war nicht mehr viel übrig. Immerhin war es aber weiterhin trocken. Leider war durch dieses Wetter recht wenig los was dem ganzen irgendwie etwas Flair gekostet hat (ja, sich nicht überall durchdrücken zu müssen war gut, aber trotzdem hat irgendwie etwas gefehlt.)

Dafür haben mir die Ritterspiele sehr gut gefallen und ich habe endlich ein hübsches, passendes Cape gefunden. Ohne das wäre ich vermutlich auch im Verlauf des Abends erfroren… 😉