Vor zwei Wochen habe ich mein Wochenende etwas anders verbracht als sonst. Und zwar habe ich den ganzen Tag flechtend verbracht. Moment, ist das denn jetzt was Besonderes? Nein, eigentlich nicht. Flechten tu ich immer viel und gerne. Aber in diesem Fall hatte ich einen eigenen Flechtstand! Den ganzen Tag konnten sich die Besucher von mir flechten lassen. Heute zeige ich euch ein paar der Frisuren.

Für mich war es das erste Mal, dass ich irgendwo einen richtigen Flechtstand hatte. Loretta hingegen macht das häufiger. Wer Loretta ist? Sie betreibt eine Facebook-Seite „Haarflechterei“ auf der sie zeigt was sie so alles an Frisuren macht. Sie hätte eigentlich auf der Rieder Messe flechten sollen, konnte aber leider nicht und so bin ich kurzfristig eingesprungen. Also ging es früh morgens los nach Österreich. Kaum war ich da kam auch schon die erste „Kundschaft“. Warum in Anführungszeichen? Weil man sich den ganzen Tag kostenlos die Haare flechten lassen konnte. Und das wurde auch den ganzen Tag genutzt – am Stand war immer eine Schlange, nie hatte ich Langeweile. Tatsächlich verging die Zeit so schnell und wie im Flug, ich merkte erst nachmittags, dass ich noch nicht mal auf dem Klo gewesen war…

Ich habe es sehr genossen, so viel auszuprobieren, so viele unterschiedliche Haare in den Händen zu haben und so viele liebe Leute zu treffen. Der Tag war viel zu schnell wieder vorbei und leider war auch keine Zeit, um mehr von der Messe zu sehen als den Weg vom Eingang bis zum Stand.

Als Entscheidungshilfe für die Besucher hatte ich eine kleine Mappe mit Bildern meiner bisherigen Kreationen dabei. Zöpfe, hochgestecktes, alles wild durcheinander. So konnte sich jeder inspirieren lassen, sich etwas aussuchen. Und viele setzten sich einfach auf meinen Hocker und ließen sich überraschen. Dieses Vertrauen hat mich natürlich sehr geehrt. Besonders beliebt war an diesem Tag der „Kranz“ also eine Zopfkrone und der Fünferzopf. Gutes kann so einfach sein,oder?

Zu mir an den Stand kamen Frauen aller Altersklassen und auch viele Männer fragten im Vorbeigehen, ob ich ihnen nicht auch etwas flechten könnte. Ran getraut hat sich aber keiner (wobei die meisten auch einfach zu kurze Haare hatten). Gefreut habe ich mich auch über viele kleine Mädchen die alle so bewundernswert still auf meinem Hocker saßen und mich machen ließen. Leider habe ich nur wenige Frisuren mit einem Foto festgehalten, da ich so schwer beschäftigt war und so viele eine Frisur wollten, dass ich niemanden länger als notwendig warten lassen wollte und es daher schlichtweg vergessen habe.

Die paar die ich habe seht ihr aber heute. Ausnahmsweise mal nur vom Handy, denn ich kam nicht dazu die Kamera auszupacken.

Auf dem Foto oben seht ihr einen beneidenswert dicken Fünfer! Mit Locken sicherlich anspruchsvoller zu flechten als mit glattem Haar, aber nichts ist unmöglich würde ich sagen. Jeder bekam seine Wunschfrisur, auch Leute die mit der Aussage kamen „bei mir hält nichts“ oder „das geht sonst nicht“. Auch die Frage „geht das mit meinen kurzen Haaren überhaupt?“ konnte ich eigentlich immer bejaen. Übung macht den Meister und so konnte ich alle verzopfen.

Ganz viele Mamas haben auch aufmerksam zugesehen und sich ein paar Tipps geholt wie sie in Zukunft bei ihren Töchtern selber besser flechten können. 

Es gab nicht nur traditionelle Frisuren wie die Zopfkrone, der Klassiker zu Dirndl und Co., sondern auch ausgefalleneres wie Pullthrough oder sogar 3D-Pullthrough Zöpfe. Leider habe ich nicht mitgezählt wie viele Frisuren ich gemacht habe. Viele haben mich danach gefragt und ehrlich gesagt würde es mich selbst auch sehr interessieren, aber grob geschätzt kann ich sagen es waren deutlich über dreißig Köpfe die ich frisiert habe. Das war wirklich ein wahrer Marathon, aber ein schöner! Ich habe jeden Moment genossen.

Die Kombination aus Ombre-gefärbten Haaren und Waterfallbraid finde ich ja besonders schön und passend. Ein Grund warum ich so gerne auch an anderen flechte – so etwas könnte ich an mir nicht zeigen, schlicht weil meine Haare das nicht hergeben. Sie sind länger, nicht wellig und haben eine andere Farbe.

Man merkt es vielleicht, ich bin ganz begeistert von dieser Aktion. Aber ich gehe ja (mitunter) auch aus diesem Grund so gerne auf Treffen mit anderen Langhaars – ich flechte gerne und finde, dass ich so ganz viel lernen kann. Mal sehen, ob sich so etwas nochmal ergibt, dann gebe ich euch auch vorher hier Bescheid. Ich freue mich nämlich immer sehr den ein oder anderen meiner Leser zu treffen. Bei dieser Messe war es einfach zu kurzfristig.

 

In diesem Sinne: bis zur nächsten Messe. Oder eben bis zum nächsten Blog Beitrag!