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Die Busfahrt nach Tangalle war wohl eine der Anstrengendsten. Ganz einfach bedingt durch ihre Länge. Von Nuwara Eliya ging es vorbei an Ella, wo ich ja am Tag zuvor erst aufgebrochen war, und über Wellawaya und Weligatta nach Tangalle. Fast sieben Stunden in einem Expressbus, das war wirklich die extremste Busfahrt die ich hatte. Teilweise wird dann im Bus ein extra Ticket für den Rucksack gefordert, weigert man sich wie ich, kommt der Rucksack irgendwo in einen Zwischenraum. Im Nachhinein hätte ich das Ticket besser bezahlt, ganz einfach weil dann der Platz neben mir besetzt gewesen wäre. So war es auf den schmalen Sitzen ziemlich beengt und ich hatte leider ein paar sehr gesprächsbedürftige Nebenmänner, auf die ich an diesem Tag hätte verzichten können.
Allerdings wurde ich direkt nach der Ankunft entschädigt. Ich ging los Richtung Strand und fand ein Zimmer direkt gegenüber desselben. Ich drehte also direkt noch eine Runde durch den Sand und schwamm in den Wellen. Der Strand war verglichen mit Uppuveli zwar eher schmal, aber trotzdem schön. An dem Tag hatte ich ja noch keine Ahnung was da noch kommen sollte. Zusammen mit zwei anderen Mädels verbrachte ich den nächsten Tag unterwegs, zunächst am sogenannten Blow-Hole. Vorbei an einer kleinen, wunderschön felsigen Bucht ging es zu dieser speziellen Stelle einer Klippe an der die Wellen außergewöhnlich hoch spritzen. In besagter Bucht gab es ein paar interessante Krabbeltiere zu entdecken. Nach dieser Sehenswürdigkeit, die aber überraschender Weise nur wenig von Touristen besucht war, ging es weiter an den Hiriketiya Beach. Ungelogen, der schönste, der wirklich allerschönste Strand meiner Reise. Eine kleine Bucht mit weißem Sand und Palmen, einer kleinen Schaukel unter eben diesen und gleichmäßigem Wellengang. Stark genug, dass man weiter draußen surfen konnte und trotzdem angenehm zum Schwimmen und Plantschen. Traumhaft! Vor allem, da trotz kleiner Bar, kaum Leute da waren. Absolut idyllisch. Zum Abendessen gab es dann Reis und Curry am Strand – Achtung, will man das Abends sollte man vorbestellen.
Nach dem Essen ging es weiter zum Turtle Watching. Von einer Auffangstation organisiert kann man den riesigen Schildkröten bei der Eiablage zusehen und anschließend sehen wie sie wieder im Meer verschwinden. Ich fand das toll, denn durch das Eintrittsgeld wird das Ganze finanziert: Helfer gehen den Strand auf der Suche nach Schildkröten ab und verhindern, dass sie beim Legen der Eier gestört werden. Wir als Besucher wurden immer etwas auf Abstand gehalten und auch sonst wurde die Schildkröte in Ruhe gelassen. Die Helfer der Station bewachen dann die Brutstellen, damit keine Eier zu Schaden kommen, bis dann einige Zeit später die Jungtiere schlüpfen. Es war ein schönes Erlebnis im Mondlicht am Strand zu sein und dieses gemächliche Tier zu beobachten. Auch weil man im Dunkeln ganz leicht das leuchten vom Plankton in den Wellen sehen konnte.
Tag zwei in Tangalle war nicht weniger eindrucksvoll. Morgens ging es zum Rock Temple in der Nähe. Geht man oben an der Spitze einmal um die Mauern herum kommt man zu diesem kleinen Vorsprung, den ich gleich für schöne Fotos genutzt habe. Die Aussicht war toll und auch der Tempel hat mir gefallen. Wie immer muss man sich aber beides mit einem kleinen Aufstieg verdienen. Geht jedoch locker mit Flip Flops, nur auf bedeckte Schultern und Knie sollte man an solchen Stätten immer achten. Ich versuchte sowieso aus Respekt nie nur im Top unterwegs zu sein und hatte auch das Gefühl, dass das sehr geschätzt wurde. Vom Tempel ging es über eine abenteuerliche Route zu einem einsamen Strandabschnitt östlich von Tangalle. Abenteuerlich, weil wir unterwegs mit dem Tuk Tuk in einem Feldweg stecken blieben und schieben mussten. Hinterher war sowohl das weiße Tuk Tuk als auch unsere Füße über und über voller Schlamm. Was für ein Erlebnis, wir haben soviel gelacht über diese absurd lustige Situation! Immerhin kamen wir an unserem Ziel an. Noch so ein wunderschöner Strand, deutlich breiter als der direkt im Ort, aber der Sand weich und weiß wie überall. Zusätzlich zu den Palmen gab es einige andere tolle Bäume. Das Highlight waren aber definitiv die Kokosnüsse. Unsere Begleitung holte uns in null komma nichts welche herunter, öffnete sie ohne sonstige Hilfsmittel und gab uns die Nüsse erst zum Trinken um sie danach vollständig zu öffnen, so dass wir das Fruchtfleisch essen konnten. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen wie gut eine so frische Kokosnuss ist. Währenddessen fing es etwas an zu regnen, also versteckten wir uns unter Palmen um etwas geschützt zu sein. Natürlich wurden wir trotzdem patschnass. Dieser Moment war aber insgesamt so surreal – der einsame, weiße Strand, die Kokosnuss und der warme Regen. Wie im Traum. Diese ganzen Erlebnisse machen Tangalle für mich zu einem ganz besonderen Fleckchen!
Zum Abschluss gab es noch ein Abendessen bei einer Familie zuhause, Reis und Curry mit den Fingern, so wie es sich gehört. Angeblich schmeckt es auf diese Art auch besser. Ich muss gestehen es war mit meinen ungeübten Fingern bis zum Schluss eher eine riesen Sauerei. Geschmeckt hat es aber wirklich gut, ob das an den Fingern lag bleibt fraglich. Zum Essen trug ich übrigens einen Fünfer Zopf. Natürlich musste ich auch mal zeigen was ich kann. Der führte, vor allem bei der Mutter des Hauses, zu großer Begeisterung. Ja, für lange Haare und auch Flechtereien hatten die Sri Lankaner schon was übrig.
Von Tangalle ging es nach Mirissa, dort sollte angeblich einer der schönsten Strände auf mich warten. Tatsächlich verließ mich ab diesem Zeitpunkt aber das gute Wetter und somit gab es dort nur Regen mit einem, für meinen Geschmack, eher durchschnittlichen, schmalen und kleinen Strand. Aber immerhin hatten wir richtig richtig gutes Essen dort (ich sag nur Banoffi, Rotis gibt es nicht nur herzhaft sondern auch süß) und eine wunderbar entspannende Ganzkörpermassage. Von da ging es zwei Nächte später nach Galle damit ich den Zug nach Colombo an der Küste entlang nehmen konnte. Der war leider hoffnungslos überfüllt und es hat erneut geregnet, so dass ich die schöne Aussicht (die komplette Strecke verläuft am Meer entlang) nicht wirklich genießen konnte. Ich verbrachte noch etwa einen Tag und eine Nacht in Colombo in einem Hostel, das ich übrigens definitv weiterempfehlen kann. Aber mehr dazu beim abschließenden Bericht zu dieser wundervollen Insel.
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Eng sitzend im Bus neben sehr engagierten Plaudertaschen gefangen sein, mit den Fingern das leckere Curry, sich-selbst-einsauend verputzen und im dicken Schlamm das feststeckende Tuk Tuk anschieben – wunderbar! 😀 Ich find sie immer wieder toll – die herzhaften Geschichten, die man passend zu bestimmten Themen immer mal wieder erzählen kann. Ich denke da an einen gemütlichen Brettspiele- oder Kneipenabend, wo eine lustige Anekdote der anderen hinterher jagt! 🙂
Toller Bericht, tolle Fotos, toller Urlaub. Ich freu mich auf den Endspurt!
Jaa, davon kann man ewig erzählen. Ich hoffe meinen Bekanntenkreis nervt es nicht schon 😛
Oh, wieder so wunderschöne Fotos und ein interessanter Bericht! Danke! 🙂
Wow das klingt toll! Vorallem das Schieben im Schlamm und der einsame Strand bei Regen – solche Situationen sind nicht planbar und unbezahlbar kostbar!
Ja ich glaub genau das hat diese Momente so besonders gemacht 🙂